Ein Gastbeitrag bei Reitschuster von Prof. Dr. Thomas Rießinger

Übersterblichkeit ist ein dehnbarer Begriff, dessen konkrete Ausgestaltung davon abhängt, welche Vergleichsdaten man zu Rate zieht und wie man diese Vergleichsdaten bewertet. Im Statistischen Bundesamt vergleicht man beispielsweise die Anzahl der Todesfälle mit „dem mittleren Wert (Median) der vier Vorjahre“, ohne dabei allerdings zu berücksichtigen, dass sich im Laufe dieser Vorjahre die Altersstruktur geändert haben dürfte, was sich auch auf das Sterbegeschehen niederschlägt. Ein anderer Ansatz wurde vor Kurzem von A. Weber auf dieser Plattform in verschiedenen Beiträgen vorgestellt. Eine Grundidee besteht dabei darin, eine Grundlinie zu definieren, in der keine außergewöhnlichen Ereignisse wie etwa Grippewellen vorkommen, und dann auf der Basis dieser Grundlinie die jeweilige Übersterblichkeit zu berechnen. Da die Voraussetzungen zur Bestimmung der Grundlinie angegeben werden, ist auch dieser Ansatz völlig legitim, er hat jedoch den Nachteil, dass man regelmäßig vorkommende natürliche Todesursachen wie Grippewellen aus der Normalität ausschließt. Sie gehören aber zum natürlichen Sterbegeschehen, ganz im Gegenteil zu Weltkriegen oder den Folgen grüner Wirtschaftspolitik, die mit natürlichen Todesursachen nichts zu tun haben. Auf diese Weise kommt man regelmäßig zu hohen Übersterblichkeiten, die man dann wieder entsprechend interpretieren muss.

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