Nach wochenlangem Ringen feierten die Familien der IG Schwend sowie die Unterstützer der IG Renchtal einen deutlichen Erfolg beim Oberkircher Bürgerentscheid.

Mit 54,65 % zu 45,35 % bei einer hohen Wahlbeteiligung von 47,55% konnten sich die Gegner von Windindustrieanlagen auf der Schwend überraschend deutlich durchsetzen.

Rückmeldungen aus dem Kreis jener, die mit einem „Ja“ zur Schwend abgestimmt haben, zeigen, dass insbesondere drei Gründe für den IG Erfolg ausschlaggebend waren.

1. Die Wähler sind nicht länger bereit eine Zerstörung des Waldes, ihrer Naherholungsgebiete und den Quellgebieten widerspruchslos hinzunehmen, um Stromanlagen zu errichten.

Sie sehen in diesem Handeln einen Widerspruch in sich selbst und weisen den Ansatz, Umwelt und Natur zu zerstören um sie zu schützen, als absurd zurück. 

2. Am Ende ihrer Duldsamkeit sind die Wähler mit Blick auf demokratische Mitwirkungsrechte angekommen. Das in Berlin beschlossene verkürzte Genehmigungsverfahren, sowie die Tatsache, dass man das eine mal kein Mitwirkungsrecht haben soll, weil die Grundstücke sich in Privatbesitz befinden (Hummelsebene) und ein anderes Mal, weil das Grundstück einer Nachbargemeinde gehört (Oberkirch statt Kappelrodeck) nehmen die Bürger zunehmend als eine gewollte Abschaffung ihrer Bürgerechte wahr.

Auch dagegen legen sie mit ihrer Abstimmung beim Bürgerentscheid deutlich Widerspruch ein.   

Die zunehmende Verstümmelung der Volkssouveränität wird, nach Einschätzung der IG, zunehmend auf den Widerstand der Bürger treffen – dies gilt auch für die weiteren Windanlagenpläne Oberkirchs (siehe Klimaschutzkonzept), wie manche Oberkircher im Gespräch betonten. 

3. Dass den Oberkirchern, neben allen Daten und Zahlen ein korrekter und respektvoller Umgang mit Nachbarn und Andersdenkenden wichtiger ist, als manch einem Verantwortlichen in Oberkirch, zeigten die Rückmeldungen. Dies hat sich ebenfalls im Abstimmungsergebnis niedergeschlagen.

Wir danken den Oberkirchern für ihr JA zur Schwend – denn „die Schwend kann überall im Renchtal bzw. Schwarzwald sein“.