Man muss sich das einmal vorstellen. Da gibt es Eltern, die sich berechtigte Sorgen um die geistige und körperliche Gesundheit ihrer Kinder machen, welche aufgrund neuer Verordnungen nun schon in der Grundschule Masken tragen müssen und sie machen ihrem Unmut Luft, indem sie ein Zeichen setzen und Kinderschuhe mit liebevoll gestalteten Nachrichten vor dem Rathaus platzieren. Ein leises Anklopfen an der Tür zur Menschlichkeit der Entscheidungsträger. Ein leises Anklopfen an deren Herzen.

Am anderen Morgen ist alles abgeräumt

Schon am Tag darauf ist alles abgeräumt. Vielsagend stehen nur noch die Mülleimer am Straßenrand, vollgestopft mit den zerknüllten und achtlos verworfenen Wünschen der Kinder und Eltern, vollgestopft mit Hass und Verachtung. Wer auch immer das getan hat, mit dieser Aktion hat er sinnbildlich die Kinder mit in die Tonne geworfen.

Vom Gemeinderat ist nun eine klare Haltung gefragt

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Gemeinderat positioniert. Nachdem schon mehrfach von dort gegen kritische Stimmen mit Hass und Hetze ausgeteilt wurde, kritische Menschen durch den Ottersweirer Gemeinderat als extrem und rechtsradikal betitelt wurden, diese sich auf Kundgebungen von Ottersweirer Bürgern als Nazis beschimpfen lassen mussten, wird die Reaktion rund um Bürgermeister Jürgen Pfetzer mit Spannung erwartet.

Solidarität, die von Herzen kommt?

Gibt es noch echte Solidarität, die von Herzen kommt? Oder reduzieren Masken und Abstand die Empathiefähigkeit der Menschen auf ein nicht mehr messbares Niveau? Muss der Schmerz immer weiter steigen? Braucht es immer die Erfahrung am eigenen Leib, um für die grundlegendsten Rechte einzustehen? Werden sich Großeltern nun Seite an Seite mit den Eltern vor die Kinder stellen? Werden Onkel und Tanten ihre Stimme für ihre Nichten und Neffen erheben? Werden Ottersweirer Bürger nun aufstehen und ihrerseits sagen „Das geht entschieden zu weit!“? Oder verschanzen sie sich weiterhin angsterfüllt hinter ihren von Kerzen beleuchteten Vorhängen. Es wäre ein Armutszeugnis des Mitgefühls, ein Zeugnis von Egoismus, das sich diejenigen vorwerfen lassen müssen, die weiterhin tatenlos zuschauen, wie unser aller Zusammenleben vor die Hunde geht.

Stephan Roth, 29.03.2021