Immer wieder ist man als kritisch positionierter Mensch dem Vorwurf ausgesetzt, man umgebe sich mit Nazis, Menschen aus dem rechtsradikalen Milieu. Ich selbst war auf sehr vielen Demos und hätte ich nur ansatzweise bemerkt, dass die kritische Bewegung von rechts- oder linksradikalen Kräften getragen würde, ich hätte auf dem Absatz umgekehrt und wäre einen anderen Weg gegangen.

Ich will an dieser Stelle in Erinnerung rufen, wie rechtsradikale Aufmärsche aussehen. Gegenübergestellt Bilder der Großdemos in Berlin.

Erinnern Dich einfach mal daran, wie rechte Demos aussehen. Stichwort Lederjacken, Springerstiefel und viel Schwarz. Etwa so:

Zum Vergleich zwei Bilder von der Berlin Demo am 1.8.2020

MEHRHEIT ≠ WAHRHEIT

Radikalität hat ja – wenn man es politisch verurteilen will – immer etwas mit Gewalt zu tun. Alleine eine radikale Meinung zu verurteilen, kann fahrlässig sein, da man eine Spaltung erzielt, aber auch möglichen Fortschritt verhindert. Es sind ja immer Menschen, die einer Meinungsmehrheit angehören, welche eine andere Meinung als radikal bezeichnen. Wenn eine „radikale“ Meinung (Meinung einer Minderheit) am Ende zur Wahrheit führt, dann war diese Meinung wichtig und nötig. Eine „radikale“ Meinung pauschal zu verurteilen könnte leicht dazu führen, Mehrheit mit Wahrheit zu verwechseln.

Wo findet man Gewaltpotential bei den Querdenkern und C-kritischen Gruppen? Es gibt keine Anhaltspunkte. Wo gab es jemals Gewalt, ausgehend von der Querdenken-Bewegung? Es gibt noch nicht einmal Tendenzen dazu. Du findest auf den Demos auch nie Rechtsradikale. Reichsbürger(fahnen) fanden sich in sehr geringer Zahl bei den sehr großen Demos (Berlin, Leipzig). Bei den lokalen Demos zeigen die sich nie! Wenn sich dann ein paar wenige Reichsbürger auf den großen Demos „reinschmuggeln“, dann sehe ich das als konstruiert an. Dass man die „Stürmung“ des Reichstags den Querdenkern zuordnet, ist kompletter Nonsens. Denn dieses Szenario war konstruiert. Hier eine Analyse dazu: https://www.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=a-Lu1ftrMJw



Was tatsächlich auffällt, ist, dass von Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus getragene, rechtsradikale Aufmärsche seit der C-Krise quasi verschwunden sind. Eine Betrachtung dieses Phänomens wäre sicherlich lohnenswert.

Stephan Roth