„Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“, lautet der gerade von Lehrern häufig zitierte Satz von Seneca. Aber was lernen Kinder derzeit an deutschen Schulen? Vor allem Konformismus und Ohnmachtsgefühle gegenüber dem „Apparat“, Angst vor Krankheit, Angst voreinander, Angst vor menschlicher Nähe. In einem frühen Alter, in dem Kinder unbeschwerte Gemeinschaftswesen sein sollten, lernen sie vor allem, sich selbst als potenzielle tödliche Gefahr zu begreifen. Nach dem Corona-Test ist vor dem Corona-Test, und jeder Tag kann die Enthüllung einer Infektion mit sich bringen, die dazu führt, dass Kinder der Klassengemeinschaft entrissen und „weggesperrt“ werden. Lehrer haben eine besondere Verantwortung nicht nur für die Wissensvermittlung, sondern auch für das soziale und emotionale Wohlergehen ihrer Schüler. Nur selten wird diese von heutigen Lehrern ernstgenommen. „Die Kinder schützen vor allen Gefahren“ (Reinhard Mey) bedeutet heute, sie vor der Schule zu schützen. Die Autorin hat einen bewegenden Appell an den Schulleiter geschrieben und bittet darum, ihren Sohn vom Präsenzunterricht freizustellen.

https://www.rubikon.news/artikel/lernziel-angst