https://www.bo.de/lokales/ortenau/interaktive-karte-alle-coronavirus-faelle-in-der-ortenau


Eine Inzidenz von 10 bedeutet, dass 1 Mensch pro 10 000 innerhalb von 7 Tagen positiv getestet wurde. Dieser Mensch ist aller Wahrscheinlichkeit nicht krank und wird es auch nicht werden. Nur eben der PCR-Test ist positiv. Dass der Test hinsichtlich Infektion, Krankheit, Übertragbarkeit keinerlei Aussagekraft besitzt und somit kein geeignetes Werkzeug ist, um eine Pandemie zu messen, ist wissenschaftlicher Standard. 1 von 10 000. Wer jetzt noch Angst hat, der sollte sich im Freien besser mit einem Sturzhelm vor einem Meteoriten schützen.

Herr Spahn verspricht uns für den Herbst Inzidenzen von 800 und mehr. Er könnte Recht behalten, denn die hinterhältig in die Falle gelockten Reiserückkehrer kommen nun aus den mittlerweile als Risikogebiet gebrandmarkten Ländern zurück und sollen, wie voriges Jahr, massenhaft getestet werden – vermutlich wieder kostenlos (kostenlose Angebote hinterfragt der Deutsche nicht). Zwangsläufig steigt die Inzidenz. Denn in der Formel zur Berechnung derselben fehlt der Wert der gemachten Tests: Positive Fälle (innerh. 7 Tagen) / Anzahl der Einwohner * 100 000, so die Formel. Wenn Sie in einem Ort mit 1000 Einwohner 100 testen und Sie finden einen Positiven, so haben Sie eine Positiv-Rate von 1% und eine Inzidenz von 100. Wenn Sie dann alle 1000 testen und 10 finden, so haben Sie weiterhin eine Positiv-Rate von 1% (die vermutete Gefahr steigt nicht), aber eine Inzidenz von 1000. Die Inzidenz ist alleine abhängig von der Anzahl der Tests, testen Sie mehr, dann steigt diese, testen Sie weniger, dann fällt sie. Und genau das wird gemacht. Die Google Suche nach „Testzahlen“ führt zu einer RKI Tabelle, die zeigt, dass in KW 16 noch 1.4 Mio. Tests gemacht wurden, heute nur mehr 600 000.  Zwangsläufig sank die Inzidenz. Das ist Manipulation und Willkür, hat aber mit Wissenschaft nichts zu tun.

Über die Inzidenz kann man so, einer Ampel gleich, das gesellschaftliche Leben regeln. Die Frage ist, ob wir das wollen.

Stephan Roth, Achern