Mit 3G+ in Bayern, 2G in Hessen, Lockdown inkl. Arbeitsverbot für Ungeimpfte in Sachsen und der Jagd auf Kindeseltern bei Testverweigerung in Berlin, Baden-Württemberg etc. erleben wir, wohin uns die Aufhebung der pandemischen Lage führen wird: Die Regionaldiktaturen regen sich um so stärker und werden um so kreativer, wenn es um die Ausweitung ihres Terrors geht. Und am Ende ziehen die anderen den Vorgepreschten nach.

Ungeimpfte werden nicht nur zunehmend ausgegrenzt – sie werden zu Illegalen, mit all ihrem Handeln, Wesen und Sein. Exekutive und Judikative werden natürlich fröhlich allen faschistischen Wahnsinn anwenden und ausführen, und wir werden wieder gehalten, uns im Einzelfall zum Sachverhalt, nicht gegen die Unrechtslage im Ganzen zu verteidigen.

Was trägt dann einer bei Gericht vor, der morgens auf dem Weg zur Arbeit in Sachsen von der Polizei gestellt werden wird? Was sagt er der Polizei? Dass er sich und seine Familie ernähren muss – vielleicht. Dass er gar nicht auf dem Weg zur Arbeit gewesen ist, sondern auf dem Weg zum Arzt – vielleicht. Dass er sich nicht impfen lassen kann – vielleicht. In jedem Fall aber muss jeder dieser verfolgenden Richter und Beamten sich anhören, dass sie Rechte mit Füßen treten und für ein faschistisches System stehen.

Und: Wir sind nun ohnehin illegal. Und gehören nicht mehr dazu. Diesem Staat, seinen Fanatikern und seinen wunschlos glücklichen Geimpften bin ich mindestens moralisch nicht mehr verpflichtet. Rechte sind mir eingeboren, ich habe sie, nicht wegen, sondern trotz des Staates (oder trotz des SHAEF, als Anmerkung für die, die meinen, damit besser zu fahren). Unser Weg führt zunehmend in die Illegalität hinsichtlich unseres Handelns, um noch leben zu können, und in die Rechtlosigkeit, wenn wir des Schutzes bedürfen.

Lassen wir den „legalen“ Bereich den Geimpften, auch, damit sie um so schneller merken, dass sie auf dem Holzweg sind? Und beschränken wir uns auf ein Leben in der Illegalität? Wo ist die Grenze dieser Illegalität, wenn man uns schon abspricht, vollwertige Menschen zu sein? Welche Regeln und Pflichten gelten für uns Untermenschen und inzwischen oft einfach als Kriminelle diffamierte Individuen in der Illegalität? – Möglicherweise sind es die Regeln, die uns die eigene Ethik vorgibt. Sicher sind es Grundrechte aus einer einstmals gültigen Verfassung und Menschenrechte. Ganz sicher aber bin ich mir nicht mehr. Wie in Schillers „Die Räuber“, geschrieben in einer Zeit der Revolution, befinden auch wir uns scheinbar in einer Zeit, in der wir mit der Entscheidung, ein Ungeimpfter, also ein „Räuber“ zu sein, in der Erkenntnis aufwachen, nicht mehr gesellschaftsfähig zu sein, und wir müssen definieren, ob wir ähnlich dem Protagonisten bei Schiller nur der kleine „Impfgauner“ oder doch gleich der große „Impfkriminelle“ sein wollen. Wer definiert nun unsere Illegalität? Wieder nur die Geisels, Söders, Kretschmanns und Kretschmers? Oder sind wir jetzt endlich einmal fähig, das für uns zu definieren, wie groß oder klein unsere Illegalität gegenüber einem Unrechtsregime sein soll? Auch das gehört zur Freiheit der Gedanken, zur „Freiheit die ich meine“.

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