Stephan Roth, 23.08.2023
Es ist nur wenige Jahre her, da ist man mit dem Rad das letzte Stück bis zum Gipfel der Hornisgrinde durch grünen Wald gefahren. Das war einmal.
Wer heute vom Funkturm kommend auf die Grinde fährt, findet neben einer Teerstraße hauptsächlich totes Gehölz und Baumstümpfe. Ein hässlicher Anblick, der den darüber liegenden Industriepark recht passend ankündigt.
Blick Bergauf
Blick zurück zum Turm.
Ich war überrascht über die vielen Schäden, die in wenigen Jahren entstanden sind. Die Ursache? Ich kann das nicht beurteilen, aber es besteht zumindest ein zeitlicher Zusammenhang zwischen dem Bau und der Inbetriebnahme des Windrades und den Schäden.
Bilder sagen mehr als Worte.
Entlang des Weges nach oben.
Entlang des Weges nach oben.
Einer der Betreiber der Windkraftanlage, Oliver Griebl, zeigte sich über die vertrockneten Bäume selbst verwundert, meinte aber, es sei herausgekommen, dass ein Borkenkäferbefall die Ursache sei.
Die Frage ist zu klären, ob dies tatsächlich so ist und wenn ja, warum die Bäume überhaupt vom Borkenkäfer befallen wurden? War es Trockenheit durch die baulichen Maßnahmen rund um das Windrad, oder durch Verwirbelungen der Luft durch das Windrad selbst?
Riesig, aber im Vergleich zu den zukünftigen Vorhaben eher klein.
Laut hörbar waren die Windgeräusche der Rotorblätter, selbst bei eher dürftigem Wind.
Auffällig war, dass in unmittelbarer Nähe des Windrads sehr viel Gras wächst, welches das typische Gewächs der Hornisgrinde bedeckt.
Etwas abseits des Windrads sieht es so aus.
Stille ist anders. Weithin hört man die Windgeräusche der Rotorblätter – und an diesem Tag war es recht windarm. Aber noch deutlicher hörte man die häufige Justage des Windrads, wenn es sich nach dem Wind dreht. Ein entspanntes Genießen der Natur? Pustekuchen – wir sind ja in einem Industriegebiet.
Rund um das Windrad sieht es aus wie auf einer Schuttabladestelle.
Und immer wieder tote Bäume.
Erschrocken hatte m ich auch der Blick in die Ferne. Trotz des sehr regnerischen Wetters der letzten Monate, zeigt sich der Wald auf großen Flächen – zumindest so mein Eindruck aus der Ferne – trocken und tot. Was sind die Ursachen?
Am Ende gab es noch einen schönen Blick ins Rheintal, von der Stelle aus, die es – geht es nach den Grünen „Umweltschützern“ – bald nicht mehr geben wird.
Grundsätzlich halte ich es für mehr als bedenklich, dass man auf der Hornisgrinde überhaupt daran gedacht hatte, ein so großes Windrad aufzustellen. Die drei kleinen, die zuvor dort standen, waren irgendwie in die Natur integriert, das Gras wuchs bis zur Säule des Windrads. Die nun zu planierte Fläche und die asphaltierten Zufahrten speichern gerade an heißen Tagen sehr viel mehr Wärme, als eine Grünfläche oder gar ein kühlender Wald. Diese baulichen Maßnahmen könnten stark zu der Austrocknung der umliegenden Gebiete beigetragen haben, wenn nicht sogar ursächlich sein.
Unabhängig von den sichtbaren Schäden, nimmt man den Menschen ein Stück Natur und ein schönes Erholungsgebiet.